Landläufig herrscht die Meinung vor, die Art der Förderung sei gleich, wesentlich sei, es werde überhaupt gefördert.
Dies ist falsch. Wesentlich ist, dass die Förderung an den Punkten angreift, an denen das Kind ohnehin schon Stärken hat. Dort wo die Stärken liegen, liegt auch die wesentliche Begabung, die das Kind möglichst ausbauen können sollte. Sollte das Kind -wie gelegentlich beobachtet- in vereinzelten Schulfächern im sonst auf das Bezug überdurchschnittliche Niveau unterdurchschnittliche Leistungen zeigen, so erbietet sich die Erarbeitung eines individuellen Förderplans.
Die Strategien für die Förderung von Hochbegabten werden oft mit den Bezeichnungen “enrichment”, “Acceleration” und “grouping” zusammengefasst
enrichment: Zusatzmassnahmen, spezielle AGs, (ausser-) schulische thematisch oder fachgebundene Zusatzkurse, Zusatzaufgaben.
Bei Zusatzaufgaben ist es wichtig, dass das Kind verständlich gemacht bekommt, dass es sich hier um eine Fördermassnahme handelt. So kann die Massnahme im Mathematikunterricht, dass das hochbegabte Kind mehr oder im Schwierigkeitsgrad gesteigerte (Haus-) Aufgaben als die anderen Mitschüler bekommt, schnell das Gefühl auslösen, es handle sich um eine bestrafende Massnahme, was als kontraproduktiv zu werten ist.
Acceleration: umfasst die Massnahmen der Beschleunigung, in der das Kind in kürzerer Zeit eine vorgesehene Menge Lernstoff in einer kürzeren Zeit verarbeitet, wie z.B. das Überspringen einer Klasse oder die vorgezogene Einschulung.
Unter “grouping” versteht man die Zusammenfassung begabungs- und/oder leistungsbezogener Gruppen.
Massgebend ist hier die Feinabstimmung zwischen Qualität und Quantität der Förderung.
So kann z.B. ein einjähriger Auslandsaufenthalt sehr gut geeignet sein, einerseits sprachlich gebundene Fähigkeiten zu fordern und zu fördern, andererseits kann das Kind nach Rückkehr seine alte Schulklasse, die mittlerweile ein Jahr weiter ist weiter besuchen, sodass das Überspringen einer Klasse “versteckt” erfolgt.
Einige Fördermassnahmen sind an die Institution der Schule gebunden, wie vorzeitige Einschulung oder das Besuchen einzelner Unterrichtsfächer einer höheren Jahrgangsstufe besucht.
Ausserschulisch bieten sich themenbezogene oder -zentrierte Vereinsmitgliedschaften an, genauso kann das Kind durch Fördervereine der Begabung entsprechend gefordert werden
Eine wesentliche Bedeutung der Förderung ausserhalb der Schule kommt der Freizeitgestaltung zu. So kann die Nutzung städtischer Kulturangebote, Sommercamps oder im familiären Bereich das Übertragen “wichtiger” Aufgaben hilfreich sein.
Insbesondere soll, bei Angeboten der Begabtenförderung insbesondere geprüft werden, wie die Geförderten den Zugang dazu erlangen (Kriterien), ob die Förderung zu einer Beschleunigung oder Vertiefung führen soll, und in welchem Umfeld die Förderung stattfinden soll.
Natürlich soll das Kind bestmöglich gefördert werden, Schwächen sollen “ausgebügelt” und Stärken sollen ausgebaut werden.
Die gutgemeinte Förderung bedarf jedoch der Akzeptanz und der Annahme des Kindes, zu dessen Wohl die Förderung erfolgen soll.

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